Christian Cordes, kreativer Mastermind der Region und Visionsgeber für digitale Transformationsprozesse und Konzepte. Als Lehrbeauftragter der TU Braunschweig oder als Coworkingspace Manager des Schiller40 Coworking Space im Kulturwerk ist er in der Region vernetzt. Wir stellten ihm drei Fragen.

Christian Cordes, einer der kreativsten Köpfe der Region Wolfsburg
Für Christian Cordes fehlt es in der Region Wolfsburg an Gestaltern, die Prozesse vorantreiben. / Foto: Christian Cordes

Was für Ideen setzt du in deinen aktuellen Projekten um?

Die spannendste Idee, die ich gerade als Dozent an der TU Braunschweig umsetze, ist eine „Trash Lan Party“. Mit den Studenten entwickeln wir eine Lan-Party aus Computerschrott und Altrechnern. Zocker-Feeling wie früher mit alten Spielen und so gesehen Elektroschrott. Ein Zeichen gegen den Wegwerfwahn und eine Auseinandersetzung mit der Vergänglichkeit und Schnelllebigkeit von Technik. Im Schiller40 beschäftige ich mich gerade mit den Themen Virtual Reality und 360 Grad Fotografie / Videoaufnahmen für den Kulturbereich. Auch das Thema Podcast steht aktuell sehr hoch im Kurs bei mir. Diese Themen beschäftigen mich und dafür entwickele ich aktuell Konzepte.

Was war bisher deine verrückteste Idee, die auch funktionierte?

Ein Mülleimer, der twittern kann. Diesen haben wir vor drei Jahren mal gebaut. Jedes Mal wenn man etwas in den Mülleimer wirft, wird eine Lichtschranke unterbrochen und ein kleiner Microcontroller (Arduino Shield) sendet einen Tweet ab. Mit mehreren Leuten haben wir damals an diesem Projekt gearbeitet.
Auch die Idee einer Kulturzapfsäule im Rahmen der phaenomenale 2015 stammte von mir. Sie ist auch heute noch in Betrieb und funktionsfähig. Sie stellt den Bürgern kostenlos via USB-Datenkabel digitale Kulturgüter zum Zapfen bereit.

Was für Kreativität fehlt dir in unserer Region noch?

In unserer Region fehlt es mir an Gestaltern, die digitale Transformierungsprozesse gestalten und vorantreiben. Die Digitalisierung ist im Vergleich zu anderen Regionen hier noch sehr ausbaufähig und es mangelt an Konzepten dazu. Das Potenzial an Institutionen und Unternehmen in der Region ist hoch, aber eine Umsetzung einer „Digitalstrategie“ in diesen sucht man eher vergebens. Ich finde es schade, dass diese Chancen, die im digitalen Bereich liegen, nicht konsequenter genutzt werden. Die zunehmende Digitalisierung nimmt immer mehr Fahrt auf und lässt die Region auch nicht unangetastet, wie z.B. Connected Cars oder eHealth. Wichtig wäre es jetzt, darauf zu reagieren und den Zug nicht vorbeirauschen zu lassen. Mehr Mitgestalter für dieses Thema wäre eine tolle Sache für die Region!

Infobox
Die 2. Auflage des stARTcamp38 findet am 11.11.2016 im phaeno statt. Hier trifft sich die Kultur- und Kreativszene der Region, um sich auf dem Barcamp zu digitalen Fragestellungen auszutauschen. Infos auf www.startcamp38.de

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