Es ist Sonntagvormittag und es sind nur noch wenige Tage bis Weihnachten. In deinem Wohnzimmer herrscht weihnachtlich gähnende Leere und du entscheidest dich, heute einen Weihnachtsbaum zu kaufen. Es gibt mehrere Möglichkeiten. Du fährst in einen Baumarkt und kaufst einen (Plastik-) Baum, schaust beim Landwirt bzw. Bauernhof deines Vertrauens und kaufst einen geschlagenen Baum oder greifst selbst zur Säge. Wir haben für euch den Weihnachtsbaumverkauf in Brackstedt besucht.
Weihnachtsbaum auswählen und absägen
Wenn man aus Richtung Wolfsburg kommt, muss man zuerst den Ort Brackstedt durchfahren in Richtung Jembke (Landkreis Gifhorn). Auf Höhe des Hotels Brackstedter Mühle biegt man rechts in den Wald ein und folgt der Straße bis zur großen Siedlung mit Bäumen, Häuschen und Rauchzeichen. Es sind bereits einige Familien anwesend. Während die einen schon den Glühwein genießen, weil der Baum vor ihnen eingepackt liegt, sind die anderen noch in den langen Reihen von Weihnachtsbäumen in allen Größen unterwegs. Nach einer kurzen Begrüßung, Einweisung und Aushändigung einer funktionsfähigen Säge, geht es los auf die Suche. Wir haben zudem die Kamera eingepackt und marschieren los, den „Markt“ zu sondieren. Es ist ein langer Weg, auf dem es den ein oder anderen Favoriten gibt. Nach einer ganzen Weile der Suche kommt man mit anderen Besuchern ins Gespräch. Es scheint ein typischer Satz zu sein: „Am Ende der Suche kaufst du den ersten Baum, den du gesehen hast.“ Ein kurzes Lachen und weiter gehts, die Auswahl ist groß.
Der richtige Weihnachtsbaum wartet auf dich
Es gleicht nicht jeder Baum dem anderen, dennoch sind die Weihnachtsbäume zum Verwechseln ähnlich wenn man eine Weile unterwegs ist. Aber irgendetwas ist immer zu bemängeln; zu klein, zu groß, zu breit, zu stachelig oder einfach nicht genug Äste. Aber wie bereits erwähnt, die Reihen sind lang, sehr lang und die Auswahl ist riesig. Beim Blick nach rechts und links sieht man allerdings Paare, Familien und Großeltern, Bäume nach vorne zu schleppen. Es scheint ihn also zu geben, den richtigen Weihnachtsbaum. Nach weiteren 30 Minuten kommt dann schlussendlich die Erkenntnis, dass es wohl wirklich der erste Baum war, der ganz am Anfang stand. Nun geht es den ganzen Weg zurück und die Suche beginnt fast von vorne, denn welcher war es nochmal genau?
Weihnachtsbaum gefunden – Säge angesetzt
Jetzt beginnt der eigentliche Spaß dieser Veranstaltung. Die Säge wird angesetzt und der Baum wehrt sich irgendwie. Am Ende siegt die Säge und der Baum knickt ein. Der Weihnachtsbaum wird im Anschluss ans Häuschen getragen und gemessen, denn der Preis ermittelt sich pro Meter. Nachdem der nette Verkäufer die Höhe ermittelt hat, geht es ans Bezahlen. Danach kommt der Baum ins Netz und liegt vor einem auf dem Boden. Die Beute ist erlegt. Der Spaß ist vorbei. Obwohl es 10 Grad sind, braucht es einen Glühwein, um den Erfolg zu feiern. Auch wenn es nicht günstiger ist als im Baumarkt, hat es einen großen Spaßfaktor und bietet etwas Lokalpatriotismus, denn du weißt, der Baum kommt aus deiner Stadt und ist natürlich in der Natur gewachsen. Irgendwie ein gutes Gefühl kurz vor Weihnachten. Im Anschluss geht es ins Auto und die Heimfahrt wird angetreten.
FLOW WOLF empfiehlt es einfach mal selbst auszuprobieren. Wo habt ihr noch „ich säge selbst meinen Weihnachtsmarkt“-Orte in Wolfsburg und in der Region entdeckt? Kommentiert einfach diesen Beitrag.