Der Familienbetrieb das Hotel an der Wasserburg in Wolfsburg ist seit fast 30 Jahren ein fester Bestandteil der Stadt. Doch nur wenige wissen, dass es ursprünglich gar kein Hotel war.
Vom Café zum Hotel
Im Jahre 1988 kaufte Inhaber Christian Rohde gemeinsam mit seinem Bruder Heinz das Grundstück in Neuhaus. Heinz wollte in der alten Scheune eine Tischlerei eröffnen, Christian ein Café. „Anfangs stand hier auf dem Hof nur eine kleine Scheune. Doch das Café wurde schnell zu klein und so ist daraus das Hotel gewachsen“, erklärt Christian Rhode. Der Name ,,Hotel an der Wasserburg“ ergibt sich dabei aus der geographischen Nähe zur Burg Neuhaus. Diese ist aufgrund des Baustils, den im Mittelalter typischen Wasserburgen, zuzuordnen.
Seit der Eröffnung des Cafés und später Hotels, hat sich viel getan. Die ehemalige Scheune wurde komplett saniert und das Hotel in ihr eingerichtet. Im Jahr 2000 gab es den ersten großen Anbau und 2015 folgte der zweite. Bis zum Jahr 2006 war die Tischlerei noch mit in das Hotel integriert. Doch Christian übernahm diese dann von seinem Bruder und die Tischlerei wurde zu mehreren Schulungs- und Tagungsräumen umgebaut.
Großer familiärer Zusammenhalt
Seitdem das Hotel im Jahr 1992 das erste Mal seine Türen für Gäste geöffnet hat, ist es ein Familienbetrieb. „Wir haben einen großen familiären Zusammenhalt, welcher natürlich enorm wichtig ist. Wir arbeiten einfach gerne zusammen“, erzählt der Inhaber. Der morgendliche Ablauf gleicht einer Routine. Es wird zusammen mit den Angestellten gefrühstückt und sowohl aktuelle Themen für den bevorstehenden Tag als auch ganz private Themen besprochen. Durch dieses morgendliche Zusammensein wird das Gemeinschaftsgefühl zwischen Mitarbeitern und Geschäftsführung gestärkt. Wie sich jeder vorstellen kann, läuft in einem familiengeführten Hotel nicht immer alles harmonisch ab. Doch das ist ganz normal. „Diskussionen sind wichtig. Jeder in der Familie hat einen Teilbereich, in denen er seine Stärken hat und sich demnach auch stärker einbringt. Durch die Auseinandersetzungen untereinander kommen wir oft auf ein gutes Ergebnis. Zusammen sind wir echt ein super harmonisches Team“, betont Rohde.
Als Quereinsteiger ins Hotelbusiness
Das er später mal ein Hotel dieser Größe leiten würde, hätte sich Christian Rohde nie vorstellen können. Vor allem als Quereinsteiger in der Hotelbranche ist der Erfolg, den das Hotel in den letzten 30 Jahren vorweisen kann, mehr als beachtlich. „Während meines Studiums im Bereich Elektrotechnik habe ich viel gearbeitet, um mir das Hotel finanzieren zu können. Seitdem habe ich viel gelernt“, erzählt der 58-Jährige stolz. Mittlerweile ist das Hotel auch ein Anlaufpunkt für Volkswagen und andere Unternehmen, welche in den 16 Tagungsräumen ihre Besprechungen abhalten. Im Jahr 2014 wurde das hoteleigene Gourmet–Restaurant „Saphir“ sogar mit einem Michelin Stern ausgezeichnet. Aber auch für Grillfans ist das Hotel durchaus ein Begriff. Denn die Weber Grill Academy bietet verschiedene Grillkurse an. Das neueste Angebot ist zudem die Vermietung von hochwertigen Oldtimern, was dem Autofanatiker Christian Rohde eine Herzensangelegenheit ist.
Gemeinsam in die Zukunft
Doch auch im Familienbetrieb Hotel an der Wasserburg in Wolfsburg geht die Corona-Krise nicht spurlos vorbei. Die Tagungsräume stehen leer und das Hotel ist nicht mehr so gut besucht. Wie jedes andere Hotel lebt es von der Zimmervermietung. „Am Wochenende kommen vermehrt Gäste zu uns, auch unser Restaurant „Christalle“ ist noch gut besucht. Doch die Business–Gäste, welche aufgrund des Coronavirus nur noch wenige Dienstreisen machen können, fehlen uns“, berichtet Rohde. Einhergehend mit der geringen Zimmerauslastung sinken auch die Zimmerpreise stark. Doch Christian Rohde und seine Familie haben schon große Pläne für die Zukunft. Vor allem im Freizeitsegment möchte der Wolfsburger das Potential des Hotels ausschöpfen. „Neben unserem Wellnessbereich mit Sauna, Pool, Fitness und einem Beautybereich ist noch ein Schwimmteich im Hotelgarten geplant. Und wir wollen die Nachfrage an Fahrradurlauben aufgreifen, denn wir haben eine optimale Lage für schöne Fahrradtouren“, erzählt der Inhaber. In Wolfsburg ist die Konkurrenz mit den anderen Hotels natürlich groß. Doch das Hotel an der Wasserburg hat nicht nur durch seine Lage, sondern auch durch die fast schon familiäre Atmosphäre einen ganz besonderen Charme.
Auch in der Zukunft wird das Hotel noch von der Familie Rohde geführt werden. Christian Rohdes Tochter hat eine Hotelausbildung abgeschlossen und bildet sich nun mit einem Studium in diesem Bereich weiter. Sie und weitere Familienmitglieder werden dafür sorgen, dass das Hotel an der Wasserburg in Wolfsburg noch lange ein Familienbetrieb bleiben wird.