Kaum jemand kann dem aktuellen Trend der Street Food Festivals entgehen. In den vergangenen Jahren haben diese immer mehr an Zustimmung gewonnen und sich so in der ganzen Republik ausgebreitet. Doch was macht diese Foodtrucks für die Gäste so attraktiv? Wir haben mit vier Foodtruckern aus Wolfsburg gesprochen. 

HOTCAR

HOTCAR / Foto: FLOW WOLF
Dennis in seinem HOTCAR – einer Ape Piaggio Classic  / Foto: FLOW WOLF

Dennis Schramm ist gelernter Koch und während seiner Zeit beim The Ritz-Carlton hat er so manche gastronomische Erfahrung sowohl in der Sterneküche als auch im Ausland sammeln können.  Auch während seiner Zeit als Küchenchef in der Tagungs- und Eventlocation „Ideenherd“ hegte Dennis schon immer den Gedanken, sich irgendwann selbstständig zu machen. Diesen Wunsch erfüllte er sich 2016 mit dem HOTCAR, einer dreirädrigen, italienischen Ape Piaggio Classic. Das Fahrzeug wurde über sechs Monate in kompletter Handarbeit zum Foodtruck umgebaut. Gerade im Hinblick auf das Thema Mobilität findet Dennis die Idee eines Foodtrucks für Wolfsburg sehr passend und die Ape Piaggio greift zudem den Bezug zwischen der Stadt und Italien auf. Als gebürtiger Berliner bietet Dennis natürlich Currywurst an: mit Pommes rot-weiß oder mit einem Brioche-Brötchen von einem Bäcker aus der Region. Dennis empfiehlt seinen Kunden, die Currywurst klassisch oder als Salsiccia mit karamellisierten Zwiebeln und etwas Schärfe zu bestellen. Die Currysauce macht er natürlich selbst. Auch wenn er jeden Tag von seiner Frau ein Lunch-Paket mitbekommt, so ist mindestens eine Currywurst am Tag Pflicht – zur Qualitätskontrolle versteht sich.  

Rolling Food

Rolling Food / Foto: FLOW WOLF
Florian und Frank bauten einen alten Bäckerwagen zum Foodtruck um / Foto: FLOW WOLF

Ebenfalls mit kleinem Gefährt unterwegs ist Florian Bonneß von Rolling Food. Er begann 2013 mit seinem Hotdog-Fahrrad und hat seit diesem Jahr seine Flotte um einen Foodtruck erweitert. Die Basis dafür bildete ein ehemaliger Bäckerwagen, den er zusammen mit seinem Kumpel Frank Heine selbst umgebaut hat. Gemeinsam sind die beiden nun mit amerikanischem Konzept unterwegs. Neben den Klassikern wie Burger, Hot Dogs und Sweet Potato Fries – teils in ausgefallenen Variationen – bieten sie auch Corn Dogs an. Vor allem in Kombination mit der selbstgemachten Rolling Food Sauce sind diese der absolute Renner. Auch die Hotdog-Würstchen sind etwas Besonderes – die sind nämlich halal. Florian, der eigentlich Taxifahrer ist, wollte so auf das multikulturelle Wolfsburg eingehen und sicherstellen, dass wirklich jeder die Hotdogs essen kann. Diese kann man sich übrigens US-like selbst belegen – mit dem Unterschied, dass Rolling Food auch den New York Style mit Sauerkraut anbietet. Den Streetfood-Boom der letzten Jahre erklärt sich Florian übrigens durch die Neugierde der Menschen. Sie wollen etwas Neues, Außergewöhnliches oder gar Exotisches erleben. Denn viele Foodtrucker lassen ihrer Kreativität freien Lauf und bieten den Gästen so einen Gaumenschmaus der besonderen Art.  

Geniessbar

Geniessbar / Foto: FLOW WOLF
Carsten ist mit seiner Geniessbar hauptsächlich auf Reitsportveranstaltungen unterwegs / Foto: FLOW WOLF

Zwar nicht auf Streetfood Festivals aber trotzdem mit einem Foodtruck unterwegs ist Carsten Peter. Er betreibt zusammen mit seiner Frau die Geniessbar. Durch seine Eltern war Carsten häufig auf Reitturnieren unterwegs. Dort gab es mal gutes und mal schlechtes Essen. Also dachte sich Carsten „Da ist Platz für was Neues!“ und machte sich vor acht Jahren selbstständig. Seitdem bedient die Geniessbar zu 95 % Reitsportveranstaltungen sowie Familien- und Firmenfeiern. Das Sortiment ist relativ breit aufgestellt. Von Burgern, über Langos und Panini, bis hin zu Scampi und Hähnchenspießen ist für jeden Geschmack etwas dabei. Carsten empfiehlt gerne den Camembert-Burger, der durch seine besondere Zusammenstellung besticht. Zwiebelmarmelade, Red Pepper Jam sowie Preiselbeeren und Camembert auf dem Fleisch machen den Burger zu einer echten Geschmacksexplosion im Mund. Auch optisch macht der Burger mit seinem schwarzen Brötchen einiges her. Während Veranstaltungen wie dem Sachsen-Anhalt-Tag oder Stars for free ist ihm in dieser Zeit auch der ein oder andere Promi über den Weg gelaufen. Da lassen bekannte Künstler schon mal ihr Backstage-Catering stehen, um einen leckeren Burger an der Geniessbar zu verputzen.  

Goldfink

Goldfink / Foto: FLOW WOLF
Der ehemalige Mini-Wohnwagen von Inken und Finn ist extrem wandelbar / Foto: FLOW WOLF

Auf keinem Street Food Festival darf natürlich etwas Süßes fehlen. Daher entschieden sich Finn Bakker und Inken Gerdes von Goldfink für einen Waffel-Foodtruck. Getrieben durch ihr eigenes Interesse war das Paar selbst häufig auf diesen Festivals unterwegs. Gepaart mit der Vorliebe für alte und besondere Fahrzeuge entschieden sich Finn und Inken dazu, selbst Hobby-Foodtrucker zu werden. So wurde 2016 spontan ein Nagetusch gekauft – ein Mini-Wohnwagen aus der ehemaligen DDR von 1964. Nach einem Jahr Umbau war der Goldfink 2017 dann startbereit. Finn und Inken wollten nicht nur geografisch flexibel sein. Durch nicht festinstallierte Geräte ist ihr Foodtruck auch in Bezug auf ihr Angebot wandelbar. Für unterschiedliche Events kann so auf verschiedene Wünsche eingegangen werden: von der Candybar mit Muffins und Gebäck, über Hotdogs, bis hin zu Getränken. Doch wenn die Zwei auf den beliebten Street Food Festivals unterwegs sind, gibt es Waffeln. Die 28-jährige Inken wollte einen Klassiker neu kreieren, den jeder z.B. aus seiner Kindheit von Mama kennt und mag. Dieser Nostalgiegedanke setzt sich dann passendenderweise auch in dem Oldtimer fort. Das beliebteste Topping ist die Kombination aus Banane und Nutella. Aber auch saisonales Obst wird sehr gerne genommen. Auch Inken hat eine Erklärung für den Hype um die Streetfood Festivals: Der Gedanke „Ich gönn mir was“ in Verbindung mit dem Thema „Quality Time“ hat in den letzten Jahren enorm zugenommen. Die Menschen verbinden mit ihrem Besuch nicht nur Essen, sondern auch Lifestyle und Freizeitvergnügen. 

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