Am Südostrand der Lüneburger Heide gelegen, befindet sich die Samtgemeinde Brome. Sie wurde am 15. März 1974 gegründet und umfasst die Gemeinden Brome, Ehra-Lessien, Tülau-Voitze, Bergfeld, Parsau, Tiddische und Rühen. Darüber hinaus wird das gemeindefreie Gebiet Giebel von ihr umschlossen. Auf 204 Quadratkilometern zählen die Kommunen gemeinsam mehr als 17.500 Einwohner. Die Samtgemeinde gehört dem Landkreis Gifhorn und damit einhergehend dem Bundesland Niedersachsen an.

Mit ihrer Vielseitigkeit in verschiedenen Bereichen wie Infrastruktur, Kultur oder Gastronomie und Freizeit, stellt sie für ihre Bewohner und Besucher einen tollen Lebensraum dar.

Lage und Infrastruktur

Die Samtgemeinde Brome liegt nördlich von der Stadt Wolfsburg. Ihre Gemeinden Rühen und Tiddische grenzen direkt an Wolfsburgs Ortsteilen Wendschott und Velstove. Ebenfalls stoßen mehrere Kommunen an die Grenze zum Bundesland Sachsen-Anhalt.

Die Bundesstraßen 244 und 248 verbinden ihre Ortschaften problemlos mit der A2 und der A39. Des Weiteren fließt der Mittellandkanal wie durch Wolfsburg auch am östlichen Ortsrand von Rühen entlang. Er dient als wichtige Wasserstraße für die innerdeutsche Binnenschifffahrt.

Historie

Die Entstehung der Samtgemeinde, wie wir sie heute kennen, ist etwas kurios vonstattengegangen. Denn am 1. Juli 1965 wurde bereits eine erste Samtgemeinde Brome gegründet. Hierbei handelt es sich nicht um eine weitere Zusammenkunft von Kommunen mit gleichem Namen, sondern um fast die identischen Dörfer. Zu dieser Zeit gehörten der Samtgemeinde die selbstständigen Gemeinden Brome, Zicherie, Altendorf, Benitz, Wiswedel und Voitze an. Erst am 1. Januar 1970 stießen Tülau-Fahrenhorst sowie Ehra-Lessien dazu.

Nur zwei Jahre später am 1. Juli entstand südlich gelegen die Samtgemeinde Rühen. Sie umfasste die uns bekannten Gemeinden Rühen, Tiddische, Parsau und Bergfeld. Sehr lange sollten diese jedoch nicht bestehen.

Die erste Samtgemeinde Brome gab am 1. März 1974 ihre Auflösung bekannt, nur um sich Wochen später am 15. März neu zu gründen. Jetzt haben sich dieser die Kommunen der Samtgemeinde Rühen angeschlossen. Es wurde beschlossen, dass der Ort Brome den Sitz der bildet, während in Rühen die Haupt- und Realschule sowie eine Großturnhalle für die Samtgemeinde entstehen.

Der Eisenbahnverkehr

Aber auch bereits vor der Zusammenkunft der einzelnen Gemeinden, verband viele von ihnen eine gemeinsame Sache: der Eisenbahnverkehr. Ab 1909 wurden Pendler und Reisende auf einer Strecke von Oebisfelde nach Wittingen von der Ohretalbahn befördert. Diese hielt unter anderem in den Ortschaften Rühen, Parsau, Tülau und Brome. Jedoch wurde ihr Betrieb im Jahr der Neugründung der Samtgemeinde eingestellt. Bereits zuvor im Jahr 1944 ereignete sich ein dramatischer Zwischenfall. Östlich der in Rühen gelegenen Kanalbrücke wurde die Bahn von einer Bombe getroffen. Bei diesem Anschlag verloren 3 Personen ihr Leben.

Kultur seit dem Mittelalter

Schon vor mehr als 800 Jahren wurde, wahrscheinlich nicht beabsichtigt, an den kulturellen Besonderheiten der Samtgemeinde gearbeitet. Etwa um 1195 ließ Heinrich der Löwe in Brome eine Wasserburg erbauen, um das nahegelegene Grenzgebiet zur Mark Brandenburg überwachen zu können. Unfreiwillig empfang sie viele Jahre später auch einen prominenten Gast. 1376 nahm Kaiser Karl der Vierte sie in seinen Besitz.

Das berühmtberüchtigte Burgmuseum

Heutzutage befindet sich darin das Burgmuseum Museum. Zu den Angeboten zählen beispielsweise Dauerausstellungen, Führungen und Themenwanderungen, welche typisch mittelalterliche Berufe in restaurierten Werkstätten vorstellen. Zweimal im Jahr findet auch das Event „lebendiges Museum“ statt. Dabei kannst du gemeinsam mit erfahrenen Handwerkern die mittelalterlichen Berufe in den Werkstätten nachahmen.

Gedenkstätten für Opfer der Nazi- und DDR-Zeiten

Wie in vielen Teilen Deutschlands hat das Nazi-Regime auch in der Samtgemeinde Brome seine Spuren hinterlassen. So finden sich bei und in Rühen jeweils eine Gedenkstätte. Ein Kilometer nördlich an der B244 befindet sich eine Grabstätte für 76 Kriegsgefangene, die unter grausamen Arbeitsbedingungen, meist im Volkswagenwerk, ums Leben gekommen sind.

Zu Zeiten des NS-Regimes befand sich in der Halle des Bulldogclubs Drömling am Kanal ein Lager für Kinder von Kriegsgefangenen. Aufgrund schlechter hygienischer Umstände sind dort mehr als 300 Säuglinge zu Tode gekommen. Heute erinnert ein Massengrab sowie eine Gedenktafel auf dem Friedhof in Rühen an die vielen Opfer. Auf der Gedenktafel ist zu lesen:

„Hier ruhen über 100 russische und polnische Kinder, die im Kinderlager Rühen 1944–1945 Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden. Im Alter von wenigen Tagen wurden sie ihren Müttern weggenommen und kamen jämmerlich zu Tode“

Eine weitere Gedenkstätte zwischen Zicherie und Kaiserwinkel stammt aus Zeiten des DDR-Regimes. Dort erinnert eine Gedenktafel an den Journalisten Kurt Lichtenstein, welcher an dieser Stelle am 12. Oktober 1961 von Grenztruppen der DDR erschossen wurde. Er hielt sich dort auf, um ein Gespräch mit Landarbeitern des DDR-Gebietes zu führen. Ein Geheimtipp ist die Besichtigung eines ehemaliger Grenzturms in der Nähe zu empfehlen. Dieser ist zwar etwas im Wald versteckt, aber ebenfalls auf dieser Strecke zu finden.

Artenreichtum im Drömling

Zuletzt gibt es dann auch noch einen Ort zum Entspannen und Abschalten. Nämlich den Drömling. An der Ostseite der Samtgemeinde lädt das Biosphärenreservat, welches zum Großteil als Naturschutzgebiet gilt, zu verschiedenen Aktivitäten ein. Er bietet vielen und seltenen Tierarten einen dauerhaften ober vorübergehenden Lebensraum wie beispielsweise zum Brüten. Unter anderem kannst du hier mit etwas Glück Schwarz- und Weißstörchen, Seeadler, Rotmilans, Rothirschen, Elbebiber oder auch Fischottern begegnen.

Feste in der Samtgemeinde Brome

Wie es sich für Dörfer gehört, dürfen auch gelegentliche Feiern nicht fehlen. So finden in vielen der zugehörigen Ortschaften jährlich Schützen- und Weinfeste statt. Auch kleinere Weihnachtsmärkte und seit wenigen Jahren ein Oktoberfest in Rühen gehören zum Repertoire der Samtgemeinde. Jedoch bietet die sie auch über ihre Grenzen hinaus bekannte Highlights.

Heiratsmarkt – Disco-Atmosphäre und spontane Hochzeit

Der Heiratsmarkt in Parsau findet meist zu Sommeranfang im Juni statt. Hierbei können sich traufreudige Personen für kleines Geld für eine Nacht verheiraten lassen. Diese Vereinigung wird wie es sich gehört mit einer Urkunde und einem Sekt verifiziert. Aber auch für Feierlustige ist dieses Fest ein Hit. Bei Speisen und Getränken wird in einer Scheune Orts auswärts zu Musik bis in die frühen Morgenstunden gefeiert. Und wer weiß, vielleicht ergibt sich dabei ja doch kurzfristig der Sinn nach einer Vermählung?

Mittelalterliche Stimmung beim Burgfest Brome

Das Burgfest in Brome findet immer am dritten Wochenende im August statt. Die Burgfestmeile erstreckt sich von der Hauptstraße bis zur Burg hin. Die Besucher können sich auf diesem Weg von vielfältigen Handwerksständen, kulinarischen Angeboten sowie Musik- und Tanzvorführungen begeistern lassen. Genauso findet zu diesem Anlass das bereits angesprochene Event „lebendiges Museum“ und der Junkermarkt statt.

Gastronomie mit besonderem Ausblick

Neben den vielen Feierlichkeiten bietet die Samtgemeinde Brome auch zahlreiche Gastronomen mit Spezialitäten aller möglichen Kulturen. Speziell aufgrund ihrer Locations sind allerdings das Hotel & Restaurant Hubertus in Zicherie sowie Jorgos am Kanal in Rühen.

Das Hotel & Restaurant Hubertus bietet seinen Gästen eine kulinarische Auswahl an deutschen und italienischen Gerichten, wobei ihre Passion die Zubereitung von Wildgerichten ist. Hier hast du die Möglichkeit nebenbei zu Kegeln oder Rehe im dazugehörigen Wildtiergehege zu beobachten. Darüber hinaus findest du hier ein Angebot für Übernachtungen und für dein körperliches Wohlbefinden einen Fitnessraum.

Griechische Spezialitäten inklusive Urlaubsfeeling

Jorgos am Kanal hingegen ist auf griechische Spezialitäten ausgerichtet. Hierbei ist der Standort der entscheidende Faktor. Wer diniert nicht gerne mit Freunden oder Familie an heißen Sommertagen an einem lebendigen Gewässer. Zudem hast du hier die Möglichkeit deine verzehrten Speisen bei einem gemütlichen Spaziergang zu verdauen.

Noch nicht den richtigen Sport für dich entdeckt?

Vielseitig ist Wolfsburgs nördlicher Nachbar auch im Bereich Fitness. In Brome, Parsau und Rühen befinden sich jeweils ein Fitnessstudio. Fußballbegeisterte können in nahezu jedem Dorf einen Verein aufsuchen. Dabei stellen der FC Brome in der Bezirks- und der SV Rühen in der Kreisliga die derzeit am höchsten spielenden Vertreter der Samtgemeinde. Außerdem bietet der ZSV Brome Handballern ein Zuhause. Und für die Turner und Tänzer sind der TV Jahn Rühen und der 1. Bromer Gesundheitssportverein die richtigen Anlaufstellen.

Literatur, Natur und Badespaß

Du möchtest deine Freizeit mal gerne ruhiger gestalten? Dann leihe dir doch einfach ein Buch aus. Die Samtgemeinde hat gleich 2 Bibliotheken zur Verfügung. Diese findest du in den Grundschulen Brome und Rühen. Das Schöne an dem Verleih ist, dass dieser gratis ist. Die einzige Bedingung lautet, dass geliehene Bücher innerhalb von 4 Wochen zurückgebracht werden müssen.

Wenn du aber lieber gerne in der Natur unterwegs bist, unternehme doch einfach einen Ausflug in den Drömling oder den Mittellandkanal entlang. Diese Orte eignen sich für das Laufen oder auch entspannte Spaziergänge, Radtouren oder Wanderungen.

Das Kernstück der Freizeitangebote ist das Freibad Brome. Dort finden alle Altersgruppen Angebote vor, um tolle Badetage im Sommer zu erleben. Angefangen mit einem Nichtschwimmerbecken mit Wasserrutsche über ein 50 Meter langes Schwimmerbecken bis hin zu einem 1-Meter-, 3-Meter- und 5-Meter-Springturm sind die wichtigsten Elemente bereitgestellt. Jedoch befindet sich auf dem Gelände auch ein Volleyballfeld, eine Boule Bahn, ein Kiosk mit überdachter Terrasse sowie kleinere Spielanlagen für die Jüngsten unter uns.