Als ich in meinem Freundes- und Familienkreis von meinem Reiseziel nach Tel Aviv berichtet habe, wurde ich oft gefragt: „Ist es dort nicht zu gefährlich?“ Und die Frage kommt nicht von ungefähr, denn fast täglich ist Israel Nachrichtenthema, und oft geht es um Fragen von Krieg und Frieden. Doch was die wenigsten wissen ist, dass objektiv betrachtet, Israel und auch die palästinensischen Gebiete absolut sicher sind. Doch warum haben wir Vorurteile, wenn es um Reisegebiete wie Israel geht?
Von Christine Evers
Sicher fühlen in Tel Aviv
Stellen wir uns nur mal vor, es gäbe in Berlin-Kreuzberg eine Demonstration mit brennenden Autoreifen und die gesamte ausländische Presse wäre anwesend und würde darüber berichten. Müssten Fernsehzuschauer in anderen Ländern dann nicht auch denken, die ganze Bundesrepublik stünde in Flammen? Ich muss sagen, dass ich mich während der gesamten Woche in Israel nicht einen Moment unsicher gefühlt habe und sehr beeindruckt von der Herzlichkeit der Menschen dort gewesen bin. Wie New York City ist Tel Aviv aufgrund des belebten Nachtlebens, der dynamischen Atmosphäre sowie der 24-Stunden Kultur bekannt als „Die Stadt, die niemals schläft.“ Und sobald man in Tel Aviv ankommt, spürt man dies sofort. Trotz dessen ist Tel Aviv eher wie ein Dorf angesiedelt. Es ist alles zu Fuß erreichbar und an jeder Ecke gibt es vieles zu entdecken.
Ausflugziele in der pulsierenden Stadt
Während meines Aufenthaltes in Israel ist es Ende Dezember 2016 und in Deutschland bereits sehr kalt. Doch hier scheint die Sonne, auf dem kurzen Weg von meinem Apartment zum Strand treffe ich Surfer, die mit ihren Surfbrettern auf dem Weg zum Meer sind. Es fühlt sich an wie Sommer. So schlendere ich durch die Altstadt von Tel Aviv. Es ist so ein romantischer Ort und man findet viele kleine, schöne Gassen, Design Shops und trendige Galerien dort. Die ansässigen Restaurants sind eine tolle Destination am Abend, wenn das Wasser des Mittelmeers die Gebäude reflektiert. Israelis sagen, in Jerusalem wird gebetet, in Haifa gearbeitet. Und in Tel Aviv? Da wird gelebt. Tel Aviv ist für sein außergewöhnliches Nachtleben bekannt, DJs aus der ganzen Welt legen in den Clubs der Stadt auf. Die besten Bars findet man im Stadtteil Florentin, der mit Brooklyn in New York vergleichbar ist. Das Publikum hier ist jung, hipp und dynamisch. Zu den wichtigsten und faszinierendsten Straßen in Tel Aviv gehört der Rothschild Boulevard. Den Boulevard entlang zu schlendern ist eine tolle Erfahrung, die Architektur zu bewundern, für einen Kaffee oder eine Mahlzeit in eines der vielen Restaurants einzukehren oder auf einer der vielen Parkbänke seine Zeit zu vertreiben. Für einen ausgiebigen Einkauf empfiehlt sich der Camel Markt, der zu den bekanntesten Märkten in Tel Aviv gehört. Hier finden sich die neusten Food-Trends und urbane Restaurants. Ich hatte das beste Shakshuka auf dem Camel Markt. Das Herzstück von Tel Aviv ist definitiv der Sarona Markt. Vergleichbar mit „La Boqueria“ in Barcelona, dem „Chelsea Market“ in New York oder dem „Borough Market“ in London lassen sich in Israels größtem überdachtem Markt eine große Vielfalt an Essensmärkten finden.
Alles in allem ist Tel Aviv absolut empfehlenswert und ein wundervoller Ort, um eine tolle Zeit zu verbringen.