Das Automotive Trend Forum fand im Mai 2017 im CongressPark Wolfsburg statt. Veranstalterin dieses innovativen Kongresses ist Frau Prof. Dr. Antje Helpup, Professorin für Management an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften. Inzwischen sind in der automobilen Welt alle Bereiche stark durch die Digitalisierung geprägt, daher wird mit dem Focus „Digital Sales“ ein wichtiges Thema der Branche aufgegriffen.
Hat es Ihren beruflichen Werdegang beeinflusst, dass Sie weiblich sind? Wenn ja, wie?
Ja, sogar stark. Ich habe nach meiner Doktorarbeit in Unternehmensberatungen gearbeitet und war auch selbstständig im Beratungsbereich. „Selbstständigkeit“ klingt sehr reizvoll, anfangs hat mich das „Selbst“ stark angesprochen, bis ich dann feststellte, dass in dem Wort vor allem auch „ständig“ vorkommt. Da mein Mann auch Vollzeit arbeitet, war es mit zwei Kindern und wechselnden Projekten unter starkem Zeitdruck irgendwann nicht mehr möglich, allem gerecht zu werden. Zudem hat man besonders als Mutter permanent ein schlechtes Gewissen den Kindern gegenüber. Es war daher eine typisch weibliche Entscheidung, dass ich meine Karriere der Familie zuliebe zunächst auf Eis gelegt habe. Hier hat sich in den letzten 20 Jahren zum Glück schon eine Menge getan, doch Elternzeit für Väter, Homeoffice, flexible Kitazeiten etc. waren damals noch kein Thema. Den Fokus habe ich bei der beruflichen Neuausrichtung darauf gelegt, dass ich Familie und Beruf gut verbinden kann. Als Dozentin im öffentlichen Dienst habe ich eine gute Wahl getroffen. Rückblickend kann ich heute sagen, lief es für mich genau richtig.
Womit beschäftigen Sie sich gerade in der Forschung?
Meine Schwerpunktthemen sind Changemanagement, Auswirkungen der Digitalisierung auf Organisationsstrukturen und Lernformen, Scrum und Design Thinking. Hierbei findet die Generation Y, die Einbindung von Mitarbeitern in den Transformationsprozess, das Umdenken im Management, das Angebot flexibler Arbeitsmodelle sowie die Etablierung agiler Methoden besondere Berücksichtigung. Für 2018 plane ich ein forschungsfreies Semester, um u.a. ein neues Buch zum Thema Unternehmensführung zu schreiben.
Was reizt Sie an Ihrer Aufgabe als Dozentin?
Die Lehre ist relativ frei, sehr sinngebend und macht einfach Spaß. Ich freue mich täglich über den Austausch mit meinen Studenten und die Chance, sie für Inhalte zu begeistern und immer wieder innovative und aktuelle Themen einzubringen. Dazu hält Kontakt zu jungen Leuten einen selbst jung.
Was reizt Sie an Ihrer Aufgabe als Veranstalterin?
Hier gibt es mehrere Aspekte. Ich sehe die Notwendigkeit, Plätze und Orte zu schaffen, welche die Möglichkeit bieten, sich über Entwicklungen, Zukunftsvisionen und Trends zu informieren, Praxis und Theorie zu verbinden sowie den Austausch von neuen und kreativen Ideen zu ermöglichen. Gleichzeitig liebe ich es, Dinge in Bewegung zu setzen und Menschen zusammen zu bringen. Mich reizt die Herausforderung und Planung der Organisation, also die Dinge bis ins Detail strukturieren und diese gemeinschaftlich mit den ATF-Partnern kreativ umzusetzen.
Was bedeutet Zukunft für Sie und wie ist es in Ihrem Beruf sichtbar?
Im Beruf wird Zukunft schon allein dadurch sichtbar, dass eine kommende Generation von Managern vor mir sitzt. Die Welt des Managements ist nicht starr: Nur wer „am Ball“ bleibt hat eine Chance, weiter mitzuspielen. Die Zukunft im Blick zu haben bedeutet also, sich mit den Themen des Managements auseinanderzusetzen, Trends auch international zu beobachten und zu bewerten, sich selbst weiterzubilden, Visionen zu haben und intelligente Lösungen aufzuspüren. Zum Beispiel finden die Themen Achtsamkeit, Meditation und Gedankenkontrolle im Management erst in den letzten Jahren Beachtung. Als ausgebildeter Coach beschäftige ich mich bereits seit fast 20 Jahren damit und sensibilisiere auch meine Studenten für diese Thematik.
Wo treffen Sie heute auf das Thema Digitalisierung?
Die Digitalisierung verändert unser Leben in allen Bereichen – nachhaltig und unumkehrbar – im privaten wie im beruflichen. Es fängt morgens mit der programmierten Autoheizung an, geht über die Kommunikation privater und beruflicher Natur, den Schrittzähler für die Gesundheit, Einchecken in die Uni-Gebäude, Speicherung und Pflege wichtiger Dateien, Organisieren von Informationen. Die Digitalisierung greift in alle Lebensbereiche und entwickelt sich immer mehr in Richtung virtuelle Realität und dies mit allen Vor- und Nachteilen.
Über das Automotive Trend Forum
Unterschätzen die Automobilhersteller die neuen Wettbewerber? Wie vernetzen sich einzelne Marktpartner und Vertriebskanäle? Welches sind die Erfolgsfaktoren, um als Automobilmarke auch zukünftig für den Kunden relevant zu sein? Das Automotive Trend Forum greifte am 10. und 11. Mai 2017 die aktuellen Trends im Automobilvertrieb und -marketing auf. Die ganztägige Veranstaltung findet im CongressPark Wolfsburg statt. Dazu finden Side-Events im Ideenherd und Kunstmuseum statt. Zu den ca. 500 internationalen Gästen zählen zahlreiche Manager des Volkswagen Konzerns und Teilnehmer anderer Automobilhersteller, der Zulieferindustrie und Consultants. Experten aus aller Welt präsentieren aktuelle Studien, Best-Practice Beispiele und bieten Lösungsansätze für individuelle Problematiken. Der Kongress im MobileLife Campus in Kombination mit dem Automotive Talk im Ideenherd und dem Internationalen Abend im Kunstmuseum bieten den Teilnehmern Möglichkeiten, in einer unkonventionellen Umgebung Geschäftskontakte zu pflegen und auszubauen.
Infobox
Meine liebe süße, von mir im Alter von 12 ? Jahren gewickelte Nichte,
wie bin ich so stolz, dich im www. zu entdecken.
Wann sehen wir uns endlich mal wieder?
Ich komme
Renate