Der Sommer 2022 steht ganz im Zeichen des Lachmuskeltrainings. Neben Top-Comedians wie Michael Mittermeier oder Dieter Nuhr, stehen auch Künstler*innen auf der Bühne, die zwar Fernseherfahrung haben, aber noch nicht das ganz große Publikum erreichen. Wir besuchten Stand-up-Comedian Simon Stäblein mit seinem Programm „Pfauenquote“.

Simon Stäblein auf der Bühne in der Autostadt. Foto: Finja Joy Fischer

2016 erfolgte der Durchbruch für Simon Stäblein

Simon Stäblein zog nach seinem Schulabschluss nach Köln, studierte BWL und schloß als Diplom-Kaufmann ab. Nach einigen Jahren in der Berufswelt, trat er 2012 bereits als Komiker auf und feierte sein Fernsehdebüt Anfang 2016, bei dem er als einer von sechs Nachwuchs-Comedians beim RTL Comedy Grand Prix vor der Kamera stand. Darauf folgten weitere Auftritte, bis er schließlich im selben Jahr den NDR Comedy Contest gewann. Diesen Sieg kann man als Beginn von Stäbleins Erfolgsgeschichte bezeichnen, denn auf den Sieg 2016 folgten einige weitere Comedy Preise, die Stäblein gewinnen konnte. So zum Beispiel den MDR-Newcomer-Preis Güldener August und den Comedypreis Kleiner Hurz 2019. Seit Oktober 2017 tourte Stäblein mit seinem ersten Soloprogramm „Heul doch!“ durch Deutschland und verzeichnete große Erfolge. Nebenbei moderierte Stäblein einzelne Fernseh-Shows, so wie die Livesendungen des Comedy-Formats „NightWash“ (2018), 1Live „Hörsaal-Comedy“ (2019) und die „Infotainment-Show Stäblein seine Themen“ im ARD-Spartensender ONE (2020).

 

Pfauenquote heißt sein aktuelles Soloprogramm

Mit Pfauenquote ist er im Jahr 2022 unterwegs und begeisterte auch in der Autostadt sein Publikum. Gleich zu Beginn nimmt er das Publikum mit und versichert, dass „die Vorstellung trotz freier Plätze ausverkauft“ gewesen sein soll. Dass einige Zuschauer*innen nicht erschienen, kann er nur mit der fehlenden Überwindung der Corona-Pandemie erklären. In seinem Programm Pfauenquote erfährt das Publikum sehr viel über das Privatleben des Comedians.

Simon Stäblein erzählt auf sehr unterhaltsame Art und Weise, dass er homosexuell ist und mit seinem Partner seit Dezember 2017 in einer glücklichen Ehe zusammenlebt. Sein Mann sei zehn Jahre älter als er selbst, wodurch innerhalb ihrer Ehe manchmal unterhaltsame Situationen entstehen, erklärt Stäblein, und teilt diese mit seinen erwartungsvollen Zuschauenden. Zwischendurch befragt er im Publikum sitzende Paare zu ihren eigenen Beziehungen. Stäblein behält bei seinen Themen den Alltagsbezug, wodurch das Publikum gut mitreden kann. Sei es die Hitze des Sommers ohne Klimaanlage zu ertragen, die Zwangsquarantäne mit dem Partner bzw. der Partnerin oder die Frage nach dem Lieblingsloch bei dem Corona-Abstrich. Stäblein teilt zu allen Themen seine Erfahrung und seine Meinung. Durch seine publikumsnahe und lebensfrohe Art fesselt Stäblein seine Zuschauenden und bringt sie durch Erzählungen, von oft ihnen selbst bekannten Situationen, zum Schmunzeln oder auch zum Laut loslachen.

Die Stimmung vor der Bühne, die durch Simon Stäblein erzeugt wird, ist unbekümmert, belustigt und vertraut. Es ist ein ungewohntes, doch positives Gefühl, zwischen vielen Menschen zu sitzen, welche gemeinsam lachen. Auch die Mitarbeitenden der Autostadt, welche mit in dem Raum stehen, um für Ordnung zu sorgen und den Gästen ihre Wünsche zu erfüllen, bringt Stäblein zum Lachen. Es fühlt sich an, als könnten die Zuschauer sich entspannen und über ihre eigenen, manchmal stressigen, Alltagssituationen lachen.

Ist das Stäbleins Geheimnis der Stand-up-Comedy? Ist er so erfolgreich, weil die Menschen bei seinen Vorstellungen, den Moment leben und negative Gedanken zu bekannten Alltagssituationen verdrängen lassen? Zumindest hat er es sich zur Aufgabe gemacht, die Menschheit zu erheitern.