Wir waren beim (leider) letzten Saisonspiel der Grizzlys Wolfsburg in der EisArena im Allerpark und überzeugten uns live von einem sehenswerten 4. Finalspiel der Eishockey Playoffs 2016. Die finalwürdige Stimmung von beiden Fanlagern mit insgesamt 4.503 Fans sorgte für einen stets hohen Lärmpegel. Wir hatten uns mit dem Fotografen Markus Wendt von filmPUNKTton auf die Pressetribüne gequetscht und waren hautnah am Geschehen. Am Ende kämpften die Grizzlys vergebens im eigenen Hexenkessel.
1. Drittel der Grizzlys Wolfsburg
Bereits mit dem Anpfiff des 4. Finalspiels der Eishockey Playoffs ist klar: Die Grizzlys müssen gewinnen, sonst ist der heutige Gegner EHC Red Bull München Meister. Die Fans wissen das und peitschen ihr Team in einem orangenen Farbenmeer und lautstarken Gesängen nach vorne. Eishockey ist ein schnelles Spiel, was im Finale natürlich einen besonderen Reiz ausmacht, denn schon zu Beginn gibt es keine ruhige Sekunde. Nach vier Minuten die erste Grizzlys Torchance und die die Fans erheben sich von den Sitzplätzen. In der siebten Minute versucht es Stürmer Daniel Widing und auch die Münchener kommen zu einigen Chancen, die Torwart Felix Brückmann zu vereiteln weiß. Es ist ein umkämpftes Finale, bei dem es um beide Seiten für viel geht. Entweder endet die Saison oder es kommt zu Spiel 5. Es ist zerfahren und emotional auf beiden Seiten. Dennoch ist auf Seiten der Münchener ein genaueres Passpiel vorhanden. Ab der 10. Minute werden die Gäste auch spielstärker und erzielen folgerichtig die 1:0 Gästeführung. Die Grizzly Supporters sind sofort zur Stelle und feuern ihr Team an. Das Spiel bleibt kampfbetont und immer wieder zeigen die Gäste ihre körperliche Überlegenheit. In der 17. Minute erhalten die Grizzlys die ersten 2 Strafminuten. Die Fans ahnen Böses, denn immerhin ist München extrem stark in Überzahl. Was dann in den letzten drei Minuten passiert gleicht einem wahren Thriller. Die Grizzlys fahren in Unterzahl einen Konter, den Mark Voakes zum 1:1 abschließt. Die EisArena bebt! Fast im Gegenzug der Schock: München geht mit 2:1 in Führung. Wolfsburg dadurch wieder mit fünf Mann auf dem Eis und in der 18. Minute schießt Gerrit Fauser das 2:2.
2. Drittel der Grizzlys Wolfsburg
Das zweite Drittel beginnt mit einer zweiminütigen Unterzahl der Münchener (23. Minute). Aber die Grizzlys zeigen in den Finalspielen kein gutes Powerplay und kommen nicht zu einer guten Torchance. Es zeigen sich weiterhin wenig spielerische Elemente mit viel klein klein auf beiden Seiten. In der 27. Minute haben die Münchener eine Torchance, die Brückmann vereitelt. Es ist viel Gestochere, jeder hängt sich vol rein. Bis zur 33. Minute haben die Grizzlys wenig Zug zum Tor. Das ist auch der Stärke der Münchener geschuldet, die immerhin die Spielzeit als Tabellenführer beendeten. München erhält erneut eine 2-MInuten Strafe wegen Beinstellens. Tim Hambly spielt einen Traumpass durch die Angriffs- und Abwehrreihe und Goalgetter Mark Voakes netzt zur 3:2 Führung ein. Willkommen im Tollhaus EisArena! Man spürt die Hoffnung, doch noch Spiel 5 erzwingen zu könnnen. Die Fans hüpfen. In der 34. Minute hat der Kanadier Brent Aubin die Chance auf 4:2 zu erhöhen. Doch alleine vor dem Torwart schießt er diesem den Puck genau in die Arme. Das hätte das Spiel vorentscheiden können. Auch die nächste Großchance in der 36. Minute findet nicht den Weg ins Münchener Tor. Eine Minute später können die Münchener ihr gefährliches Passspiel aufziehen und kommen nach Querpass direkt vor dem Wolfsburger Tor zum 3:3. Damit löst sich München. Red Bull München löst sich damit von der Angriffswelle der Hausherren und gestaltet das Eishockey Playoff Spiel 4 wieder mit. Zum Ende des Drittels muss Wolfsburg noch einmal eine Unterzahl (2 Minuten für Beinstellen) abwehren und geht m
3. Drittel der Grizzlys Wolfsburg
Das letzte Drittel bedeutet gleichzeitig, dass die Grizzlys auf jeden Fall ein Tor schießen müssen. Es scheint als lähme das die Wolfsburger. München beginnt stark und erarbeitet sich Riesenchancen auf die Führung (41., 42. und 44. Minute). Brückmann hält die Grizzlys im Spiel. Auch die 2-Minuten-Strafe der Münchener in der 45. Minute ändert nichts am Bild. Wolfsburg kann kein Powerplay aufziehen und ein Konter der Münchener kann Brückmann entschärfen (46. Minute). In der 48. Minute dann die verdiente Führung der Red Bulls zum 4:3. In der gleichen Minute stürmt ein Münchener alleine auf Brückmann zu, doch der hält. In der 51. Minute dann die Entscheidung. München erhöht auf 5:3 mit einem Kunstschuss in den linken oberen Winkel. Ein Strahl, der die Münchener Spieler und Fans in Extase fallen lässt. Danach wird es turbulent. Torschütze Steve Pinizzotto erhält eine 10 Minuten Strafe wegen unsportlichen Jubels vor der Grizzlys Bank. Auch Widing muss 10 Minuten Disziplinarstrafe verbüsen. Likens checkt von hinten einen Münchener und wird vom Spiel ausgesperrt. Zudem eine 5 Minuten-Zeitstrafe. Wolfsburg in Unterzahl und zwei Tore hinten. Die Hoffnung schwindet und die Nerven liegen blank. Nach einem Beinstellen fliegt Jimmy Sharrow für zwei Minuten vom Eis. Wolfsburg zu dritt und nur noch vier Minuten zu spielen. Trainer Pavel Gross nimmt eine Auszeit. Es hilft alles nichts mehr. Die Grizzlys in der 58. Minute komplett aber chancenlos. Der Favorit lässt nichts mehr zu, die Fans beider Teams feiern. In der 59. Minute geht Brückmann vom Eis aber es bleiben die Chancen aus. Abpfiff. Riesenjubel auf beiden Seiten. München gewinnt das Eishockey Playofffinale 2016 mit einer 4:0 Serie und ist verdient Deutscher Eishockeymeister. Die Grizzlys können stolz sein auf die Vizemeisterschaft. Und das merkt man den Fans an, die Spieler lassen natürlich die Köpfte hängen, aber sollten spätestens heute realisieren, was sie großes für die Sportstadt Wolfsburg geleistet haben.
Fazit der Eishockey Playoffs 2016
Grizzlys haben bewiesen, dass Wolfsburg im Eishockey eine große Nummer sein kann. Der Einzug ins Finale gelang in der bisherigen Vereinsgeschichte zwei Mal. Man darf gespannt sein, ob alle Leistungsträger bleiben und wie der Verein sich punktuell verstärkt.