Wie sieht der Arbeitstag bei Fotograf und Filmer Marcus Wendt aus? Wir haben ihn und sein Team von filmPUNKTton beim Videodreh und Fotoshooting begleitet und waren live dabei wie spannende Videos und schöne Fotos entstehen.

Alles dreht sich um den Film

Das Team von filmPUNKTton bei Dreh mit Livia Auer
An einem Drehtag, wie in dem s.Oliver Store der City-Galerie Wolfsburg, muss Livia Auer auch mal warten.

Gerade mit der stetig steigenden Wichtigkeit von Social Media wird der Bedarf an guten Inhalten mit imageträchtigen Fotos und Videos immer wichtiger. Marcus Wendt liefert mit seinem Team Fotos, Filme und Luftaufnahmen. Wir begleiteten ihn bei einigen Kundenaufträgen und blickten ihm über die Schulter.

Marcus Wendt geht nicht den klassischen Ausbildungsweg, sondern kam eher durch sein Hobby an die Filmerei. Während er sich hauptberuflich mit dem Bankwesen beschäftigt, konstruierte der heute 34-Jährige im Alter von 24 Jahren mit einem Freund an einem Hubschrauber mit Spiegelreflexkamera, um Luftaufnahmen machen zu können. „Seit meinem sechsten Lebensjahr betreibe ich Modellflug und habe in der Jugend zahlreiche Landeswettbewerbe im Kunstflug gewonnen“, erklärt der ehemalige Vorstandsvorsitzende des Modellflugklubs Haldensleben e.V. den Zusammenhang. Damals sprach man noch nicht von Drohne, als er 2006 die HeliCam-HDV Produktions-GbR gründete, um Luftaufnahmen anzubieten. Das lief parallel zu seinem dualen Bankfachwirtstudium in Frankfurt am Main. Mit dem Hubschrauber macht Marcus Wendt Spezialaufnahmen für den NDR, ZDF Zoom und jahrelang für das Wacken Open Air, ehe auch Filmanfragen kleinerer Filmproduktionen dazu kommen. Von 2012 bis 2013 trifft er viele richtige Entscheidungen, die einen großen Wandel für den Banker bedeuten. Zuerst kündigt er seinen Job bei der Commerzbank AG und kümmert sich fortan mit seiner Mutter Petra ausschließlich um seine GbR.
Die Mutter war von Beginn an Teil der Entwicklungsmannschaft und übernimmt 2013 den Posten des Freundes, der altersbedingt ausscheidet. Im gleichen Jahr folgt die Firmengründung von filmPUNKTton mit Sitz im Gründercampus der Wolfsburg AG und einem Fotostudio in Braunschweig. Im Okerwerk teilen sich zahlreiche Fotografen ein professionelles Studio. Damit hat er sich breit aufgestellt, um Luftaufnahmen, Filmaufnahmen und Fotografie anbieten zu können. Es folgen viele neue Aufträge, u.a. von Alltours, sodass das Team anwachsen muss. Durch seinen Ausbilderschein, den Marcus Wendt 2006 bei der Commerzbank machte, kann er ausbilden und stellt im August 2013 Bianca Pahl zuerst als Jahrespraktikantin ein und übernimmt sie dann als Auszubildende. Im Januar 2015 folgt Nick Fuhrmann, der seine Ausbildung im August 2016 anfängt. Beide werden zum Mediengestalter Bild & Ton ausgebildet und helfen mit, dass viele Aufträge parallel angenommen werden können. Mit dem Mediengestalter David Melodia ist seit 2015 das Team komplett. „Jeder hat seine Stärken, das macht uns als Team besonders effektiv“, sagt Marcus Wendt. Diese Effektivität schätzen seine Kunden, wie z.B. die Volkswagen AG, Alltours und Bernsteinsee. Was in dem Job aber auch wichtig ist, erleben wir dann beim Außendreh an der Aller bei Müden: Warten. „Filmen heißt auch mal ganz viel warten“, erklärt uns Marcus Wendt augenzwinkernd, als wir auf die Kanuten warten, die die Aller befahren und wir bereits am ersten Haltepunkt stehen.

Wie sieht eine Filmentstehung aus?

Equipment von Marcus Wendt für einen Außendreh

Film- und Foto-Equipment von Marcus Wendt für einen Außendreh, zusätzlich setzt er für Luftaufnahmen eine Drone ein.

Zuerst treffen wir uns mit dem Kunden und stecken den Rahmen ab, preislich und inhaltlich. Es erfolgt eine Bedarfsanalyse was alles gesagt werden soll und von wem. Im Regelfall findet dieser Termin zwei bis drei Monate vor dem eigentlichen Dreh statt. Bei Hochzeiten auch mal ein Jahr. Dann erstellen wir das Konzept, schreiben das Drehbuch und erstellen den Handlungsstrang. Nach dem Absenden des konkreten Angebots und der Annahme des Kunden treffen wir uns zur Konzeptvorstellung, um noch offene Fragen zu klären oder Änderungen vorzunehmen. Dann folgen die Drehtage. Es kann alles an einem Tag, wie beim Videodreh mit Livia Auer in der City-Galerie Wolfsburg, oder an mehreren Tagen, wie beim Videodreh mit Dr. Maik Eisel und seinen Asthmapatienten, abgedreht werden. Dann sind wir meist auch mit allen Mitarbeitern vor Ort, um mit vielen Kameras zu drehen, den Ton richtig einzufangen und gegebenenfalls die Drohne fliegen zu lassen. Wenn alles im Kasten ist, folgt die Postproduktion, an der wir mehrere Tage über ein bis drei Wochen sitzen können. Am Ende ist das zwei- bis dreiminütige Video fertig.

Du hast drei Mitarbeiter. Welche Aufgaben übernimmst du dann heute im Vergleich zu früher?

Das hat sich geändert. Mein Fokus liegt heute bei den Kundengesprächen und der Akquise von Neuaufträgen. Beim Videodreh fungiere ich als Regisseur und Produzent und übernehme die Aufnahmen mit der Drohne. Im Nachgang der Dreharbeiten arbeite ich mit an der Vertonung, der Musikauswahl und mache den Filmschnitt. Dazu kommen die Fotografieaufträge, die ich umsetze. Ich bin heute mehr im Büro als früher und habe Aufgaben wie Terminplanung, Drehplanung und Koordination aller Beteiligten.

Wie sieht denn eine optimale Woche für dich aus?

Wir beginnen montags um 11:00 Uhr erst mal mit unserer Dienstbesprechung. Dort erfahre ich den aktuellen Stand der Auftragsabwicklung und teile neue Aufträge an mein Team mit. Das ist ein guter Start in die Woche. Die restliche Zeit verbringe ich dann häufig im Büro. Am Dienstag startet der Tag mit einem Fotoshooting im Okerwerk und am Nachmittag bin ich erneut im Büro. Der Mittwoch ist ein Drehtag, an dem ich mit dem ganzen Team unterwegs bin. Donnerstag und Freitag kümmern wir uns um den Filmschnitt und die Bildbearbeitung, ehe es am Samstag einen Dreh auf einer Hochzeit gibt. Am Sonntag ist dann Erholung angesagt. Außer wir drehen die Predigt für Toby Kron im C1 in Braunschweig. Das machen wir regelmäßig am ersten Sonntag im Monat. Daher sind unsere Wochen so verschieden.

Wir haben dich bei zwei Filmdrehs begleitet. Erzähl uns kurz mehr darüber.

Beim Dreh mit Livia Auer war der Auftrag ein Fashionvideo zu erstellen, welches dem Kunden der City-Galerie Tipps für die nächste (Grill-) Party zeigt. Die Herausforderung war, dass wir nur einen halben Drehtag hatten und noch ein Fotoshooting anschließen mussten. Wir hatten vorher noch nicht mit der Modebloggerin zusammengearbeitet und waren dementsprechend gespannt. Aber Livia hat das super gemacht und es ist ein sehr schönes Video entstanden.

Beim Dreh mit Dr. Maik Eisel geht es um die Alltagsbewältigung von jungen Asthmapatienten, die nach der Schulung in der Lungenfacharztpraxis in Gifhorn eine gemeinsame Kanufahrt angetreten sind. Das war von der Koordination eine große Aufgabe mit einem sehr persönlichen Thema, welches uns auch berührt hat.

Also ein rundum spannendes Umfeld?

Marcus Wendt von filmPUNKTton beim Videodreh
Um bei einem Dreh über mehrere Tage den Ton richtig einzufangen oder mit vielen Kameras zu drehen, sind meist alle Mitarbeiter vor Ort.

Mir hat der Schritt in die Kreativwirtschaft viel gebracht. Die Vielfalt der Aufgaben und Orte, wo wir filmen dürfen ist wahnsinnig groß. Es kommt niemals Langeweile auf und ist auch ein Spagat, um die 5-Tage-Woche einzuhalten, aber der Spaß im Team und die kreativen Ergebnisse für unsere Kunden runden das abwechslungsreiche Berufsbild ab.

Karrierepfad zum Mediengestalter

Die dreijährige Ausbildung Mediengestalter Bild und Ton legt ihren Schwerpunkt auf Audio- und Videotechnik. Die Ausbildung ermöglicht es dir insbesondere Ton- und Bildaufzeichnungen, in all seinen Varianten, zu bearbeiten. Die Ausbildung gilt außerdem als Basis für viele Spezialisierungen im Bereich der Fernseh- und Filmproduktion. Rechtlich gesehen reicht ein Hauptschulabschluss, um dich für die Mediengestalterausbildung zu bewerben. Die Praxis hat jedoch gezeigt, dass Betriebe zum großen Teil lieber Auszubildende mit mittlerer Reife oder gar Hochschulreife einstellen. Im Anschluss kannst du z.B. Medien- oder Kommunikationsdesign studieren.

Infobox
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  1. Susanne Herrmann

    Hallo Herr Wendt, leider ist mir Ihre Visitenkarte verloren gegangen. Das bedaure ich sehr und habe dann im Netz nach Ihrem Namen gesucht. Ich bin die Unwissende mit dem e-Golf auf dem Kaufland Parkplatz. Wie versprochen melde ich mich um Ihnen mitzuteilen,dass alles gut geklappt hat und ich Ihnen auch im Namen meiner Mutter nochmal für Ihre Zeit danken möchte. Vielleicht antworten Sie mir, denn zufällig bin ich auch mit der Fotografie im Bunde, mache Ausstellungen und halte Reisevorträge…. liebe Grüße,Susanne Herrmann

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