Angefangen hat die Kochleidenschaft schon zu Teenagerzeiten, da er viel von seiner Mutter und Großmutter gelernt hat. Mit 14 Jahren arbeitete er bereits neben der Schule in einem Münchener Restaurant. Dort spülte er nicht nur, sondern kochte richtig mit. In der deutschen Küche lernte er auch die Zubereitung von Spezialitäten wie Wild und Steak. Heute bereitet er professionell Burger zu.

Vom Physiotherapeuten zum Caterer

Frank Baroth bei der Arbeit
Frank Baroth war schon immer kochbegeistert. /Foto: FLOWWOLF

Als es darum ging die berufliche Orientierung festzulegen, merkte er, dass er nicht am Wochenende arbeiten wollte und machte eine Tischlerlehre. Die Leidenschaft blieb aber bestehen und er lernte stetig dazu, indem er sich selbst viel beibrachte und Kochkurse für Sushi und die peruanische Küche besuchte. Seine Karriere verlief bis letztes Jahr weiterhin außerhalb der Gastronomie, denn über 20 Jahre war er als Physiotherapeut sehr erfolgreich in Osnabrück selbständig tätig. Ein Skiunfall und der Mehraufwand im Rahmen der DSGVO und Dokumentation machten ihm zunehmend zu schaffen.

Im Mai 2018 besuchte er dann mit Freunden ein Weinfest in der Nähe von Heidelberg und er schaute den bekannten TV-Starköchen Alfons Schuhbeck und Kolja Kleeberg wissbegierig über die Schulter. Zudem hatten sich ein paar Food-Trucks beim Event aufgestellt. An dem Tag merkte er, dass das „genau mein Ding ist.“ Für ihn war die Entscheidung gefallen und gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Heike entschied er sich dafür die Praxis aufzugeben und mit einem Food-Truck durchzustarten. Am 18.08.2018 um 18:18 Uhr gründete er seine Cateringfirma „Franky´s Gourmet BBQ“ auf einem Sommerfest mit 35 Teilnehmern. Die Physiotherapie wurde ad acta gelegt und er eröffnete sein Geschäft in Wolfsburg. Den Stellplatz beim Edeka am Berliner Ring bekam er über den Arbeitgeber seiner Lebensgefährtin, die dort zwei Tage die Woche tätig ist. Am 25. Januar 2019 bei minus 4 Grad klappt er seinen Food-Trailer das erste Mal auf und hatte neben einem klassischen Hamburger noch einen Cheeseburger im Angebot.

Ein breitgefächertes Angebot

Burger von Probier-Burger
Die Optik spielt bei den Burgern auch eine große Rolle. /Foto: FLOWWOLF

Mittlerweile ist das Angebot auf 13 Burger angewachsen. „Wenn ich über die Auswahl nachdenke, müsste es eigentlich reichen“, sagt Frank Baroth und lacht, denn „es kommen mir immer wieder neue Ideen.“ Aber nicht nur während der Arbeit kommen die Ideen, sondern auch im Urlaub. Der Burger El Grecco mit Schafskäse, Zwiebeln, Knoblauch und Tomaten, die auf dem Grill angeröstet werden, ist das Ergebnis einer Griechenlandreise. Dem leidenschaftlichen Unternehmer ist es wichtig, dass seine Produkte selbstgemacht sind. Einzige Ausnahmen sind die Buns (also die Brötchen) und die Mayonnaise, bei der Frank Baroth durch die Eier eine Salmonellengefahr – speziell im Sommer – sieht. Das Fleisch holt er täglich frisch vom Istanbul Market, weil das Fleisch die für ihn richtige Fettmischung von 20 Prozent hat. „Dadurch bleibt das Rindfleisch immer schön saftig, auch wenn man es durchbrät“. Dazu kommt seine eigene Gewürzmischung, die dem Fleisch eine individuelle Note verleiht. Besonders kreativ zeigt er sich auch bei der Saucenherstellung. Das reicht von einer Barbecue-Sauce über eine Chili-Mayo Sauce bis hin zur Sweet & Hot Sauce. Diese kann man kostenlos zum Burger bestellen. So erreicht er auch Kunden mit Lebensmittelunverträglichkeiten.

Mit Experimentierfreude zum Erfolg

Zubereitung von Burger
Jeder Burger wird mit frischen Zutaten zusammengestellt. /Foto: FLOWWOLF

Seine Verkaufsschlager „Franky’s Spezial“ und „Franky’s Mad Mex“ kommen mit eigenen Saucen. Beim Spezial-Burger bereitet er parallel die Chili-Cheese-Sauce zu. Während der Spezial-Burger grillt, mischt Franky in einer Pfanne seine Spezial-Käsesauce. „Sobald es den optimalen Schmelzpunkt erreicht hat, träufel ich die Sauce über den fertigen Burger rüber“, erzählt er und ergänzt schmunzelnd, „dann kommt der Moment, wo ich den lieber selbst essen würde.“ Dass ihm die Frische sehr wichtig ist, zeigt auch die hausgemachte Guacamole, die auf den Mad-Mex-Burger kommt. Aber auch Kundenideen werden sofort umgesetzt. So gibt es auf der Karte den Blue Pear Burger, der mit karamellisierten Birnen, Feigensenf und Blauschimmelkäse belegt ist. Als Patty hat er neben dem Rind- auch Hähnchenfleisch sowie ein Pulled Pork (Schweinefleisch) im Angebot. Selbst die Vegetarierer können ihren Hunger mit dem Mushroom-Burger, der mit Champignons belegt ist, stillen. Für seine Experimente macht Frank Baroth auch vor Alkohol keinen Halt. Er karamellisiert Zucker und löscht diesen mit Whiskey ab. Dann kommt das gegrillte Patty rein und wird flambiert. Fertig ist der Whiskey-Burger. Aufgrund seiner Experimentierfreude isst er mittlerweile einen Burger täglich. Auch wenn für die tägliche Frische mittlerweile 16-Stunden-Tage anstehen, ist Frank Baroth, der in München aufwuchs, mit seiner Entscheidung glücklich und genießt sein neues Leben in vollen Zügen. Dieses Jahr soll es zudem einen neuen Food-Truck geben, mit dem er die Cateringanfragen noch besser bedienen kann.

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