Einmal im Jahr gedenken die Mexikaner in einer ganz besonderen Form ihrer Toten. Nach altmexikanischem Glauben kehren am 1. und 2. November die Verstorbenen auf die Erde zurück, um gemeinsam mit den Lebenden ein fröhliches Wiedersehen zu feiern. Am 1. November werden die kleinen Toten, die Kinder, und am 2. November die großen Toten, die Erwachsenen, geehrt. In Wolfsburg leben laut der Bevölkerungsstatistik der Stadt Wolfsburg aus dem Jahr 2016 insgesamt 255 Mexikaner in der Stadt, Tendenz steigend. Grund dafür ist zum einen, dass Volkswagen ein Werk in Puebla stehen hat und zum anderen, dass Wolfsburg und Puebla eine Städtefreundschaft pflegen.

Der Tag der Toten in Mexiko ist eine der bedeutendsten mexikanischen Traditionen

Der Altar steht in der St. Christopherus Kirche im Stadtzentrum von Wolfsburg. / Foto: Andreas Bräunlich

Die mexikanische Tradition wurde 2003 von der UNESCO als „Meisterwerk des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit“ proklamiert. An den reichlich bestückten Totenaltären, die sogenannte Ofrendas, sollen die Toten für ihre lange Rückreise ins Jenseits wieder Kräfte tanken. Lieblingsessen und -getränke des Verstorbenen gehören dabei auf den Totenaltar. Die Seele der Toten wird die Essenz des Essens mitnehmen. Zur Erinnerung an die gemeinsame Zeit werden Fotos der Verstorbenen aufgestellt. Zum Teil werden die Totenaltäre auch an öffentlichen Plätzen aufgestellt, sodass auch Besucher an diesem Fest teilnehmen können. Zuweilen sieht man sie auch in Firmen und Geschäften, um toten Kollegen und Freunden zu gedenken. Um diese wichtige Tradition zu pflegen, organisieren kulturelle Institutionen Totenaltar-Wettweberbe. In Wolfsburg konnte Alia Lira-Hartmann von der Mexikanisch-Deutsche Gesellschaft Wolfsburg e.V., die katholische St. Christopherus-Kirche gewinnen. Der Altar kann noch bis zum 3. November 2018 besichtigt werden. Im übrigen findest du auf unserer Website viele Kulturvereine

Der Friedhof lebt am Día de los muertos

Dia de los muertos in Wolfsburg
Mit viel Liebe zum Detail wird das Fest in Mexiko und in Wolfsburg gefeiert. / Foto: Andreas Bräunlich

Das für Westeuropäer wohl markanteste Merkmal der Tradition des “Día de los Muertos” ist die Tatsache, dass man auf vielen Grabsteinen Essen und Trinken sieht. In Gedenken an den Verstorbenen bringen Familienmitglieder und Freunde auch hier das Lieblingsessen und -getränk des Verstorbenen mit und verspeisen es “gemeinsam” mit ihm. Teilweise treten Musikgruppen auf und spielen dabei die Lieblingsmusik des Verstorbenen. In den Dörfern wird ein Blumenweg aus den orangefarbenen ‚Cempasuchitl‘ (Totenblume) als und Wegweiser für die Verstorbenen vom Friedhof bis zum Haus ausgelegt, damit diese sicher zum Familienfest finden. Man glaubt, dass Verstorbene die Farben orange und gelb am besten erkennen können.

 

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