Die Hausverwaltung ist – unabhängig davon, ob man Mieter oder Eigentümer ist – ein wichtiger Bestandteil des eigenen Wohnens und Lebens. Bei Fragen zu (möglichen) Schäden am Gebäude steht diese unterstützend zur Seite.  

Ansprechpartnerinnen für Fragen rund ums Haus

Die Arbeitszeit teilt sich in Bürozeiten und Außentermine. / Foto: FLOW WOLF
Die Arbeitszeit teilt sich in Bürozeiten und Außentermine. / Foto: FLOW WOLF

Der Verein Haus & Grund Wolfsburg und Umgebung e.V. hat seit Mai 2019 ein neues Team in der Hausverwaltung, die sich seitdem um alle anfallenden Belange rund um die Wohnungseigentümergemeinschaft– (WEG) und Mietverwaltung kümmern. Seraphina Luce, Kim Sophie Bamberg und Meike Neumann sind nicht nur die Ansprechpartnerinnen bei Haus & Grund, sondern arbeiten als Team auch an einem vorwiegend von Männern umgebenden Arbeitsplatz. Seraphina Luce konnte schon während ihrer Ausbildung zur Wirtschaftsfachwirtin erste Eindrücke in den Bereichen der Haustechnik oder den Betriebskosten sammeln und sich einen Einblick in die unterschiedlichen Themenfelder verschaffen. Ihr Interesse war geweckt und sie konnte sich darin zusätzlich weiterbilden, um beispielweise mehr Wissen über die Haustechnik zu erlangen. Auch Kim Sophie Bamberg ist über ihre Ausbildung zur Bürokauffrau in der Hausverwaltung gelandet und kann durch die verschiedenen Aufgaben stetig Neues dazulernen. Meike Neumann kann ihrer Leidenschaft für Zahlen in ihrem Job voll und ganz nachgehen, wenn sie sich zum Beispiel um die Buchhaltung kümmert.  

Ein breites Aufgabenfeld

Während der Außentermine werden die nächsten Schritte festgehalten. / Foto: FLOW WOLF
Während der Außentermine werden die nächsten Schritte festgehalten. / Foto: FLOW WOLF

Die Aufgaben in der Hausverwaltung könnten unterschiedlicher und vielfältiger nicht sein: neben den hauptsächlichen Themen rund um die WEG- und Mietverwaltung, haben sie Termine direkt bei den Gebäuden oder führen Gespräche mit den Handwerkern, um Sachlagen zu schildern und Termine zu vereinbaren. Die Planung eines Tages sei dabei nicht immer einfach, denn einen typischen Arbeitsalltag gibt es bei ihnen nicht. Einige Aufgaben und Termine – wie Eigentümerversammlungen oder Wohnungsabnahmen – können geplant werden, andere wiederum nicht. Denn wer kann schon einen möglichen Einbruch oder Sturmschaden vorhersehen? Meike Neumann erzählt lachend: „Jeder Tag muss genauso spontan geplant werden, wie mit Kindern.“ Die Vielfalt, die jeder Tag mitbringen kann, wird nicht nur sehr geschätzt, sondern bietet auch Raum für Neues und Herausforderungen. Bei den Tätigkeiten in der Hausverwaltung geht es jedoch nicht nur um Zahlen und Fakten, sondern auch um die Menschen, die hinter den Gebäuden stehen – die Mieter und Eigentümer – und die gesehen und verstanden werden möchten. Dieser Aufgabe werden die Hausverwalterinnen mehr als gerecht und bekommen das auch als Feedback wiedergespiegelt. Statt voreingenommenen Reaktionen gibt es hauptsächlich eine positive Resonanz zur Organisation und Strukturierung der drei Frauen Im Kontakt mit anderen Firmen und während der Gespräche wird eines schnell ersichtlich: die Damen sind von jeder Menge Männer umgeben und in der Immobilienbranche sind es vorrangig die Männer, denen sie bei Terminen begegnen. Besonders bei Handwerksfirmen sind sie oft in der Unterzahl und müssen etwas mehr einstecken, Rückfragen können sie allerdings durch ihre Erfahrung vorbereitet begegnen. Nichtsdestotrotz merken die drei Hausverwalterinnen auch den Wandel der Zeit: Wo es früher noch hieß, Männer seien härter im Nehmen, können Frauen heutzutage durch ihr umfangreiches Knowhow überzeugen. Auch im Kontakt mit Maler- und Sanitärfirmen treffen sie immer öfter auf Frauen.

Technisch kompetent

Mit unetrschiedlichen Firmen besprechen sie die Vorgehensweise. / Foto: FLOW WOLF
Mit unetrschiedlichen Firmen besprechen sie die Vorgehensweise. / Foto: FLOW WOLF

Seraphina Luce erklärt: „Es wird sehr viel technisches Wissen abverlangt, wenn ein Eigentümer beispielsweise Fragen zum Rohrleitungs- oder Dachwechsel hat. Doch wir haben uns dieses Wissen mit der Zeit aneignen können und eine schnelle Auffassungsgabe, wodurch das Interagieren mit den Handwerkern einfacher wird. Das Haus als Objekt ist heutzutage nicht mehr ausschließlich männlich besetzt.“ Das könne man auch während der Eigentümerversammlungen sehen, wenn nicht nur die Männer am Diskutieren sind, sondern auch eine Frau mal auf den Tisch haut. Hier fungieren die Hausverwalterinnen außerdem als neutrale Personen und verfolgen die Aufgabe sich bei einer Uneinigkeit nach den gesetzlichen Paragraphen zu richten. Das Gesetzes-Deutsch das darin festgehalten ist, ist ebenfalls nicht unbedeutend, denn für viele Mieter und Eigentümer sind die Bedeutungen dahinter nicht immer klar ersichtlich. Am Wichtigsten ist es in dem Beruf allerdings flexibel zu sein und sich neben bekannten Aufgaben unerwarteten Situationen anpassen zu können. Denn zeitweise sei es erforderlich sich gleich nach einem Anruf zu einem Gebäude zu begeben, um dort das weitere Vorgehen zu besprechen oder schnellstmöglich zu einem lösungsorientierten Ergebnis zu kommen. Kim Sophie Bamberg schätzt besonders die Abwechslung in ihrem Beruf und sagt: „Man kann täglich etwas Neues lernen und dadurch wird an jedem Arbeitstag die eigene Wissbegierde ein Stück weit gestillt – das finde ich großartig.“ Die ständige Abwechslung trägt dazu bei, dass kein Tag wie der vorherige wird und man sich immer neuen Situationen stellen kann. Gerade an den schwierigeren Themen hat man dann die Möglichkeit zu wachsen und dazuzulernen. Neben der Leidenschaft für ihren Beruf konnten die Hausverwalterinnen zeigen, dass man als Frau in der Immobilienbranche zwar öfter mit Nachfragen zu rechnen hat, dabei jedoch nicht die eigene Kompetenz in Frage gestellt wird. Solange sie weiterhin Spaß an der Arbeit haben, werden sie auch weiterhin gerne ihren Tätigkeiten nachgehen können.

 

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