Früher haben sich viele Brillenträger für ihre Sehhilfe geschämt und mussten so manchen Spott über sich ergehen lassen – von der Brillenschlange oder dem Nasenfahrrad war hierbei oft die Rede. Doch mittlerweile ist die Brille als Modeaccessoire nicht nur anerkannt, sondern auch durchaus beliebt. Selbst Menschen, die nicht auf eine Brille angewiesen sind, legen sich ein Modell ohne Sehstärke zu – einfach, weil es ihnen gefällt oder es zum Outfit passt. 

Ein Brillengeschäft für junge Menschen unter 17

Ehme de Riese U17 / Foto: FLOW WOLF
U17 ist das jüngste Mitglied der Ehme de Riese Familie / Foto: FLOW WOLF

Ehme de Riese ist als Optiker in Wolfsburg bekannt. An vier Standorten wird Brillenträgern genau das geboten, was ihren individuellen Ansprüchen entspricht. Mit jedem Standort ist auch eine andere Marke verbunden, die bei den Gästen ein ganz bestimmtes Bild erzeugen sollen: Individuelles, Trendiges, Erlesenes und das jüngste Mitglied der Ehme de Riese Familie – U17. Die Idee dahinter: ein Brillengeschäft für junge Menschen unter 17. Schon als junger Optikermeister hatte Ehme de Riese ein Problem mit der sogenannten Kinderecke. Für ihn war dieser negativ besetzte Begriff gleichzusetzen mit einem Abschiebeplatz – ähnlich dem Bällebad bei IKEA. Er wollte das Thema „Kinder bedienen“ aufarbeiten, um ihnen die Wertschätzung zu geben, die sie verdienen.

Ein Tummelplatz für Kinder und Jugendliche

Ehme de Riese U17 / Foto: FLOW WOLF
Alles ist leicht zugänglich und kindgerecht aufgebaut / Foto: FLOW WOLF

Als der 3-fache Vater seiner Tochter am Frühstückstisch die Idee der U17-Marke präsentierte, sagte sie: „Endlich eine Marke für mich.“ U17 bietet Kindern und Jugendlichen einen eigenen Tummelplatz, bei dem es nicht um Zweckbrillen geht: „Wir wollen mit der Mode nicht vor Kids und Teens halt machen“, sagt Ehme de Riese, denn die Kinder und Jugendlichen werden hier als Modeinteressierte gesehen. Der Verkaufsraum ist in drei Bereiche unterteilt: 1 bis 4 Jahre, 5 bis 10 Jahre und 11 bis 17 Jahre. Alles ist leicht zugänglich und kindgerecht aufgebaut. Der Kleinkindbereich ist so gestaltet, dass sich Kinder dort nicht klein fühlen – dafür sorgen ein Podest und die tiefere Decke. Das Farbkonzept, das übrigens vom mexikanischen Architekten Luis Barragán inspiriert ist, wirkt vordergründig kindlich, bietet aber auch für Eltern und Großeltern eine Atmosphäre zum Wohlfühlen. Doch nicht nur die Optik zählt: Da die erste Kontaktaufnahme bei Kindern noch wichtiger und anspruchsvoller als bei Erwachsenen ist, werden für U17 gezielt Mitarbeiter eingesetzt, die kinderaffin sind. Wichtig ist, dem Kind im Geschäft erst einmal Freiraum zu lassen, denn auch Kinder haben schon Vorstellungen – eine blaue Brille oder eine Brille des Lieblingsfußballvereins – diese herauszubekommen, ist die Aufgabe der Mitarbeiter.

Der Bezug zur Mode

Ehme de Riese U17 / Foto: FLOW WOLF
Hauptziel ist es, Kinder und Jugendliche für das Thema Brille zu begeistern /
Foto: FLOW WOLF

Auch der Bezug zur Mode entwickelt sich früh. Viele Kinder orientieren sich dabei an ihren Eltern. Hauptziel ist es jedoch, Kinder und Jugendliche für das Thema Brille zu begeistern. Ein Nebeneffekt, der hierbei entstand, ist, dass mittlerweile nicht nur unter 17-jährige das Geschäft besuchen, sondern auch Damen und Herren, die ein kleines, schmales Gesicht haben. In Zukunft möchte Ehme de Riese aber noch weitergehen: Eine gläserne Manufaktur soll zum einen die Begeisterung bei den Kunden wecken und zum anderen dem Konkurrenten namens Internet ein Schnippchen schlagen: „Ich möchte, dass unser Beruf spürbar ist. Und wie geht das? Indem wir zeigen, was wir können, und wie wir es machen.“

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