Wenn wir über das Thema Mode reden möchten, kommt man um ein Thema nicht herum: Models. Denn wer präsentiert die guten Stücke besser als ein hübsches Model? Kim-Denise Wedde alias princess_kim_ ist eigentlich Bürokauffrau bei einem Unternehmen am Flughafen Braunschweig/Wolfsburg. Doch durch die sozialen Medien wird ihr Hobby, das Modeln, immer mehr zum Traumjob. 

Mehr als nur ein Hobby

Prinzessin Kim / Foto: Thomas Koschel
Kim beim Titelcover-Shooting in den designer outlets / Foto: Thomas Koschel

Kim stammt aus Ribbesbüttel bei Gifhorn, besitzt zwei Pferde und unternimmt gerne etwas mit Freunden. Nichts Ungewöhnliches für eine 22-Jährige. Doch ihre Leidenschaft ist das Modeln und mittlerweile ist daraus mehr als nur ein Hobby geworden. Wie viele in Kims Alter startete auch sie auf Instagram „Just for fun“. Bilder von den Haustieren, vom Auto oder mit dem Freund – es gab keine klare Linie. Schnell bemerkte Kim jedoch, dass es ganz bestimmte Bilder waren, die die größte Aufmerksamkeit bei ihren Abonnenten hervorriefen: Ein Fotograf nahm auf Instagram Kontakt zu Kim auf und fragte, ob sie Interesse hätte, Bilder von sich machen zu lassen. Nachdem sich Anfragen dieser Art häuften, entschied Kim, ihr Profil von Grund auf umzukrempeln. Alle Bilder, die nichts mit dem Modeln zu tun hatten, wurden gelöscht und die professionellen Fotos füllten ihr neues Business-Profil. Mit jedem weiteren Bild stieg die Abonnentenzahl und zugleich natürlich auch die Anfragen.

Ein nützliches Netzwerk

Prinzessin Kim / Foto: Thomas Koschel
Kim versucht so viele Nachrichten und Kommentare wie möglich zu beantworten /
Foto: Thomas Koschel

Neben Instagram ist Kim auch auf Facebook und auf einer Online-Plattform für Models, Fotografen und Visagisten vertreten. Zu Beginn ging es hauptsächlich um TFP-Shootings. TFP steht für „time for printsund bedeutet, dass ein Model nicht entgeltlich für die Arbeitsleistung entlohnt wird, sondern durch Abzüge der entstandenen Aufnahmen – also eine Win-Win-Situation für den Fotografen und das Model, denn beide können die entstandenen Fotos veröffentlichen und machen so füreinander Werbung. Doch mittlerweile genießt Kim den Luxus, zwischen all den Anfragen genau die auszuwählen, die ihr gefallen und auch bezahlt werden. Trotz der hohen Nachfrage legt das Model für sich feste Zeiten fest, zu denen sie ein Shooting annimmt oder eben nicht. So schafft sie es, neben ihrem eigentlichen Beruf und dem Modeln noch Zeit für ihren Freund und ihr Pferde zu finden. Durch all die neuen Kontakte entsteht für Kim ein nützliches Netzwerk aus Fans, Fotografen und anderen Models. „Es gibt so viele Leute, denen ich gar nicht antworte, weil ich es nicht mehr schaffe.“, sagt Kim. Trotzdem versucht sie, so viele Nachrichten und Kommentare wie möglich zu beantworten – das ist für Kim ein Ausdruck von Höflichkeit und Respekt. Immerhin erwartet sie umgekehrt ebenso eine Reaktion von anderen Usern. So hat sie sich auch zum Ziel gesetzt, mindestens einmal am Tag einen neuen Post zu veröffentlichen.

Das Schneeball-Prinzip

Prinzessin Kim / Foto: Thomas Koschel
Trotz der hohen Aufmerksamkeit ist Kim auf dem Boden geblieben /
Foto: Thomas Koschel

Ausschließlich mit Freunden gestartet, zählt das Profil von princess_kim_ heute mehr als 11.000 Abonnenten und das Wachstum folgt ganz klar dem Schneeball-Prinzip: Ein neuer Abonnent führt dazu, dass dessen Abonnenten vielleicht auch Interesse am eigenen Profil haben und so weiter. „Je mehr Follower man hat, desto mehr Leute folgen einem auch, die auch mehr Follower haben.“, erklärt Kim. Aber auch die Verwendung von relevanten Hashtags und die Ortsangabe führen zu einer höheren Reichweite. Trotz der hohen Aufmerksamkeit für ihre Person ist Kim auf dem Boden geblieben. Bescheiden spricht sie über die Komplimente, die sie bekommt, und betont im Interview immer wieder, dass sie nicht eingebildet wirken möchte. Doch die 22-Jährige muss sich keinesfalls unter den Scheffel stellen. Auf Grund ihrer tollen, blauen Augen bekommt sie oft Anfragen für Portrait-Aufnahmen. Das freut Kim sehr, denn das Portrait ist ihr absolutes Lieblingsgenre. Aber auch freizügigere Aufnahmen, z.B. im Dessous-Bereich, machen Kim Spaß: „Da gehe ich richtig drin auf und bin voll dabei.“, schwärmt Kim. Sie fühlt sich so einfach wohl und möchte nicht verstecken, was sie hat. Neben Anfragen und Komplimenten gibt es aber leider häufig auch unseriöse Angebote. Doch damit geht Kim sehr professionell um. Allgemein möchte sie sich auf keine bestimmte Richtung festlegen. Sie möchte das machen, was ihr Spaß macht. So stehen häufig auch Fashion-Shootings auf ihrem Terminplan, obwohl sich Kim selbst als „nicht modeaffin“ bezeichnet. Sie trägt gerne Kleider und kurze Sachen, denn sie liebt den Sommer. „Was gar nicht geht, sind Sandalen! Die finde ich ganz schrecklich, denn ich mag keine Füße“, ergänzt Kim lachend.

Inspirationsquelle

Ihre Lieblingsstücke shoppt Kim übrigens am liebsten online abends im Bett. Das ist bequem und einfach. Allgemein bezeichnet sich Kim als eher praktischen Menschen. Für die Arbeit oder auch privat schminkt sie sich teilweise nicht einmal – sie schläft lieber länger. Auch wenn ein Model häufig in unterschiedliche Rollen schlüpfen muss, möchte sich Kim nicht verstellen müssen: „Wenn ich zum Shooting fahre, bin ich immer die Gleiche, die ich sonst auch bin“, denn Kim ist der Meinung, dass wenn sie von etwas nicht überzeugt ist, strahlt sie das auch auf den Bildern aus. Instagram dient Kim aber nicht nur als „Kontaktbörse“, sie nutzt den Kanal außerdem, um Erfahrungen mit anderen Models auszutauschen und vor allem, um sich Anregungen und Inspirationen für kommende Shootings zu holen. Kims Traum ist es, das Modeln irgendwann zu ihrem Hauptberuf zu machen – und Instagram und Co. machen es möglich. In einer branchenüblichen Modellagentur, wie es bisher üblich war, hat Kim mit ihren 1,63 Meter nämlich keine Chance. Und trotzdem: im vergangenen Herbst stand Kim sogar das erste Mal im Ausland vor der Kamera – und das soll nicht das letzte Mal gewesen sein.

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