Wein aus Italien – das verspricht der Name des Vini D’Italia. Doch das Geschäft auf der Piazza Italia hat noch einiges mehr zu bieten: Leckere Speisen, italienische Spezialitäten, Präsente und ganz viel Liebe. Gemeinsam mit ihrem Mann Benito eröffnete Eleonora Marrone 1993 das familiengeführte Unternehmen. Seitdem kamen zwei weitere Standorte in Fallersleben und in der City-Galerie (Update von 2019: Das Vini D’Italia hat keine Filiale mehr in der City-Galerie) dazu.  

Ein viertel Jahrhundert Geschichte

Vini d'Italia / Foto: Flow Wolf
Das Vini d’Italia befindet sich auf dem Piazza Italia / Foto: Flow Wolf

Eleonora Marrone stammt aus Catania, der zweitgrößten Stadt in Sizilien. 1973 kam sie damals mit ihren Eltern und ihren zwei Geschwistern nach Wolfsburg. Da ihre Mutter ihren drei Töchtern eine bessere Zukunft als in Italien bieten wollte, folgte die Familie dem Vater, der hier bereits bei Volkswagen beschäftigt war. Fünf Jahre später lernte Eleonora ihren späteren Mann Benito kennen. Zu dieser Zeit war sie in einer Bank angestellt und Benito war ihr Kunde. „Diesen Mann werde ich heiraten“, das war der Italienerin sofort klar. Weil beide den Wunsch verspürten, gemeinsam zu arbeiten, entstand die Idee des Vini D’Italia. Eleonora hatte schon immer Spaß am Kochen und ihr Mann eine Vorliebe für Wein. So entwickelte sich das Konzept der Bottega, einer Weinhandlung, die ein gemütliches Restaurant beherbergt. Das ist jetzt 25 Jahre her und somit feiert das Vini D’Italia im September diesen Jahres ein viertel Jahrhundert Geschichte. In dieser Zeit hat sich natürlich einiges verändert: nicht nur das Personal oder die Speisekarte wechselten, auch auf familiärer Seite ist seitdem einiges passiert. Vor fünf Jahren verstirbt Benito Marrone und hinterlässt eine Lücke, die niemand jemals ersetzen kann. Doch was geblieben ist, sind die tollen Gäste. „Wir haben unseren Gästen so viel zu verdanken. Dass sie uns über all diese Jahre so treu geblieben sind, dafür möchte ich mich tausend Mal bedanken“, erklärt Eleonora. Doch auch umgekehrt ertönt nur Lob: „Wenn ich eine Oase der Ruhe suche, komme ich hier her und trinke einen Espresso“, schwärmt ein Gast.

Gutes italienisches Essen

Vini d'Italia / Foto: Flow Wolf
Klassisch italienisch / Foto: Flow Wolf

Eleonora schätzt zudem die Verbindung zwischen Wolfsburg und Italien sehr – gerade auf der Piazza Italia, mit dem italienischen Kulturinstitut und den italienischen Nachbarn. „Wir merken schon, dass unsere deutschen Kunden das auch sehr schätzen“, denn mittlerweile reisen viele von ihnen regelmäßig nach Italien, um sich von den Erzählungen und den daraus resultierenden Empfehlungen selbst zu überzeugen. Auch Eleonora selbst fährt heute noch häufig nach Italien, um ihre Familie in der Heimat zu besuchen. Von dort bringt sie oft Ideen für das Vini D’Italia mit, denn hier findet man nur Produkte, von denen sie selbst überzeugt ist – zum Beispiel Schokotrüffel aus Piemont oder Cantuccini, welche die Familie selbst herstellt – ebenso wie das Brot, dessen Rezept Eleonora nicht einmal ihren besten Kunden verrät, da sie selbst fast 25 Jahre bis zur Perfektion daran gefeilt hat. Zusätzlich bietet das Vini D’Italia seinen Gästen einen Mittagstisch, der wöchentlich wechselt. Auch abends gibt es hier warme Gerichte von einer festen Speisekarte – und die beinhaltet gutes italienisches Essen. Eleonora selbst liebt Bruschetta pomodoro, mit frischen Tomaten sowie gutem Olivenöl, und natürlich Spaghetti aglio e olio: „Das ist etwas, was man immer essen kann – klassisch italienisch, ein bisschen scharf – das ist toll.“

Familienunternehmen

Vini d'Italia / Foto: Flow Wolf
Der Verkaufsraum des Vini d’Italia in Fallersleben / Foto: Flow Wolf

Der Standort in Fallersleben dient als Lagerverkauf und eröffnete kurz nach dem Vini D’Italia auf der Piazza. 2001 kam dann noch die Enoteca (dt. Weinhandlung) in der City-Galerie dazu. Auch hier kann man Kleinigkeiten, wie Käse- oder Schinkenteller, Häppchen oder auch Sandwiches, essen. Seit 2015 veranstaltet das Vini D’Italia in Fallersleben zudem regelmäßig Weinverkostungen und andere Events. Bis zu 32 Personen können hier bewirtet werden. Hauptverantwortlich für diesen Standort ist Eleonoras ältere Tochter Anita. Sie hat schon immer Spaß an der Arbeit im Vini D’Italia gezeigt und sich mit diesem Geschäft identifiziert. Schon als sie 15 war, half sie hier aus, um sich ein bisschen Taschengeld zu verdienen. So lernte sie relativ schnell, die Arbeit dort und auch das Thema Geld wertzuschätzen: „Ich habe gesehen, wie hart es ist, 5 DM zu verdienen“, sagte Anita damals zu ihrer Mama. Heute ist die jüngere Tochter Cara im selben Alter. Sie möchte nach dem Abitur in Köln Sportmedizin studieren. Daher wird sie wohl nicht in die Fußstapfen ihrer Eltern oder ihrer Schwester treten. Doch das stört Eleonora nicht. Sie sagt, dass sich ihre Töchter perfekt ergänzen und Cara schon oft durch ihr logisches Denken hinter den Kulissen helfen konnte. Daher sind die beiden für ihre Mama unverzichtbar: „Meine Töchter sind die Juwelen, die mir mein Mann hinterlassen hat.“ Auch wenn Eleonora italienische Wurzeln hat, so bestimmen doch auch deutsche Werte ihr heutiges Leben. Denn auf die Frage, ob sie sich vorstellen könnte, irgendwann zurück nach Italien zu gehen, antwortet sie, dass es zwar ein Traum wäre, dass es aber nicht ausreicht, von Luft und Liebe zu leben. 

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